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15.11.2022
Ivo Scherrer
Ivo Scherrer
Lea Suter
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Cécile Schluep
Cécile Schluep

Wie wir bessere Gesprächspartner:innen werden

Wie wir bessere Gesprächspartner:innen werden

Meinungsverschiedenheiten auszuhalten, fällt uns oft schwer. Allzu häufig flüchten wir in Harmonie oder ein Streit eskaliert. Das muss nicht sein: Hier sind vier bewährte Tipps, die jedes Gespräch besser machen.
Meinungsverschiedenheiten auszuhalten, fällt uns oft schwer. Allzu häufig flüchten wir in Harmonie oder ein Streit eskaliert. Das muss nicht sein: Hier sind vier bewährte Tipps, die jedes Gespräch besser machen.
Meinungsverschiedenheiten auszuhalten, fällt uns oft schwer. Allzu häufig flüchten wir in Harmonie oder ein Streit eskaliert. Das muss nicht sein: Hier sind vier bewährte Tipps, die jedes Gespräch besser machen.
Meinungsverschiedenheiten auszuhalten, fällt uns oft schwer. Allzu häufig flüchten wir in Harmonie oder ein Streit eskaliert. Das muss nicht sein: Hier sind vier bewährte Tipps, die jedes Gespräch besser machen.
Meinungsverschiedenheiten auszuhalten, fällt uns oft schwer. Allzu häufig flüchten wir in Harmonie oder ein Streit eskaliert. Das muss nicht sein: Hier sind vier bewährte Tipps, die jedes Gespräch besser machen.
Meinungsverschiedenheiten auszuhalten, fällt uns oft schwer. Allzu häufig flüchten wir in Harmonie oder ein Streit eskaliert. Das muss nicht sein: Hier sind vier bewährte Tipps, die jedes Gespräch besser machen.

Wahrscheinlich kennen das die meisten von uns: Wir gehen mit den besten Absichten in ein Gespräch mit einer Person, die andere politische Ansichten vertritt als wir und wollen uns auf unser Gegenüber einlassen. Doch dann eskaliert das Gespräch.

Eigentlich könnte man hoffen, dass wir in der Schweiz – dem Land des Kompromisses – darin geübt sind, konstruktiv miteinander zu streiten.

Doch in Wirklichkeit verschweigen wir Konflikte aus dem Wunsch nach Harmonie zu lange und lassen sie dann eskalieren, wenn wir sie nicht mehr unter den Teppich kehren können. So haben ein Drittel der erwachsenen Schweizer:innen persönliche Beziehungen wegen Meinungsverschiedenheiten zu Corona abgebrochen.

Raus aus der Negativspirale

Eskaliert ein Streit erst mal, nehmen Beziehungen rasch Schaden. Oft fühlen wir uns missverstanden oder nicht gehört und versiegeln Ohren und Herzen, wie es die Autorin Elif Shafak nennt. Sind wir erst einmal verschlossen, schwindet unsere Bereitschaft, anderen zuzuhören.

Das beste Gegengift gegen die Negativspirale aus verletzten Gefühlen und verschlossenen Ohren? Echter Dialog!

Treten wir in einen Dialog mit einem Menschen, der eine andere Sicht auf die Welt hegt, möchten wir Verständnis für dessen Sichtweisen und Lebensrealitäten schaffen, damit Vertrauen aufbauen und unsere Unterschiede anerkennen, ohne sie zu fetischisieren. Im Unterschied zu einer Debatte geht’s im Dialog nicht darum, das bessere Argument vorzubringen oder Recht haben zu wollen. Wenn wir Dialoge führen, leisten wir gesellschaftliche Beziehungsarbeit.

Vier Tipps für bessere Gespräche

Wie können wir üben, Dialoge zu führen, die unterschiedliche Vorstellungen thematisieren und dabei konstruktiv und respektvoll bleiben? Hier sind vier Tipps, die sich bei #Lasstunsreden, der Dialogreihe von Pro Futuris, bewährt haben.

Tipp #1: Aktiv zuhören

Bei Gesprächen meinen wir oft, dass es hauptsächlich darum gehe, selbst zu reden. Doch wenn ich als Zuhörer:in zu sehr damit beschäftigt bin, mir zu überlegen, was ich als nächstes sage, kann ich mich nicht mehr aufs Zuhören konzentrieren. Aktives Zuhören ist gefordert.

Verwende Signalworte wie «Ja», «Verstehe», «Das ist interessant» , um zu zeigen, dass Du der Konversation folgst. Um sicherzustellen, dass Du das Gehörte richtig verstanden hast, kannst Du in eigenen Worten zusammenfassen, was Dein Gegenüber gesagt hat und fragen: «Habe ich richtig verstanden, dass..?»

Tipp #2: Fragen stellen, statt Annahmen zu treffen

Ich lerne dann etwas über mein Gegenüber, wenn ich versuche, zu verstehen, wiesomein:e Gesprächspartner:in denkt, wie er oder sie denkt. Und dies schaffe ich nur, wenn ich danach frage, statt über ihre Gründe  zu mutmassen, und mir – etwa auf Basis äusserer Merkmale – anzumassen, ich wisse schon, wie mein Gegenüber ticke.

Stelle nicht-wertende, neutrale Fragen, zum Beispiel: «Wie kommst du zu dieser Meinung?», «Was hat dich dabei geprägt?», «Haben dich spezifische Erfahrungen dazu gebracht, XY so zu betrachten?», «Was interessiert Dich an Y?»

Tipp #3: Gefühle anerkennen

Gespräche über Politik sind oft sehr emotional. Deshalb ist es wichtig, dass ich meine Emotionen, die im Verlauf des Gesprächs aufkommen, erkenne und  kommuniziere. Wenn ich mich persönlich angegriffen fühle, spreche ich das am besten an, anstatt in einen Gegenangriff überzugehen.

Einige Formulierungsbeispiele wären: «Es macht mich traurig zu hören, dass du XY nicht wichtig findest.», «Ich muss zugeben, dass ich gerade wütend bin.», «Für mich als XY ist es verletzend, YZ zu hören.»

Tipp #4: Gemeinsamkeiten finden

In fast jedem Gespräch lassen sich Gemeinsamkeiten zwischen Gesprächspartner:innen finden – wenn wir wollen. Wenn wir Gemeinsamkeiten nicht verschweigen, sehen wir die Menschlichkeit in unserem Gegenüber – und dann ist es auch einfacher, unterschiedliche Meinungen auszuhalten.

Fragen, die dabei helfen können, auch in hitzigen Situationen Gemeinsamkeiten nicht aus den Augen zu verlieren: «Was machst Du in Deiner Freizeit?», «Wo verbringst Du Deine nächsten Ferien?», «Wo bist Du aufgewachsen?», «Wie geht es Deiner Familie?»

Bist du an mehr Dialog interessiert? Erfahre mehr auf lasstunsreden.ch.

Wir danken der Mediatorin Lea Suter, die uns dabei geholfen hat, die Gesprächstipps zu entwickeln.

Foto: Mina Monsef

Cécile Schluep
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Junior Projektleiterin
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Junior Projektleiterin

Partnerschaften

Dieses Projekt haben wir zusammen mit folgenden Partnerinnen und Partnern umgesetzt:
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Finanzierungspartnerschaften

Finanzierungs-partnerschaften

Für die Umsetzung dieses Projektes konnten wir auf die finanzielle Unterstützung folgender Partnerinnen und Partner zählen:
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