In einer Umfrage vom September 2021 gaben fast zwei Drittel der Befragten die aufflammende Polarisierung der Gesellschaft als «grösste Gefahr» an – noch vor Armut, sozialer Ungleichheit oder dem Klimawandel (SVV, 2021). Mit Aufhebung der Corona-Schutzmassnahmen und dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ist die Diskussion um die Spaltung der Schweizer Gesellschaft in den Hintergrund getreten. Die Schweizer Bevölkerung scheint – zumindest für den Moment – geeint auf den russischen Angriffskrieg und die Reaktion der Landesregierung zu blicken: Drei Viertel der Schweizer Bevölkerung betrachten Putin als Kriegsverbrecher und tragen die vom Bundesrat beschlossenen Sanktionen mit (Tagesanzeiger I, II).
Wir wollen über die aktuelle Lage hinaus verstehen, zu welchem Grad die Schweizer Gesellschaft tatsächlich gespalten ist und widmen uns dafür zwei Fragen:
Im ersten Teil dieser Mini-Reihe machen wir uns auf die Suche nach empirischer Evidenz für die Polarisierung der Schweiz.